Geschichte

Im Jahre 748 schenkte Bischof Chrodegang I. von Metz der Abtei Gorce bei Metz die Grundherrschaft von Klüsserath, zu der dann auch jener kleine Hof gehörte, der "Riviniacus"  genannt wurde. Der lateinische Text lautete:

"cum illo villarcerlo, qui dikitur Riviniacus"

Das Jahr 748 kann also ohne Zweifel als das Geburtsjahr von Rivenich angesehen werden. 1250 Jahre sind, wenn man nun zurückblickt, wie im Fluge an diesem Mosel-Eifel-Dorf vorbeigezogen. Sehr vieles was die Vorfahren der heutigen Einwohner erlebt, erduldet und erlitten haben, läßt sich heute nur noch erahnen. Sie überstanden die Herrschaften der Grafen von Veldenz, Bruch, Metternich, Cratz, Kesselstatt, Manderscheid und Esch, die alle die Hand aufhielten und von den Abgaben der Rivenicher Bauern lebten. Sie überlebten Hungersnöte, Pest, Hexenverbrennung und Kriege und bildeten auf diese Weise den, für die Rivenicher eigenen Charakter. Das Dorf wuchs heran zu einem wohlgeordneten, guten Gemeinwesen und hat heute ca. 725 Einwohner.

(Quelle: Gerhard Schruff, Rivenich)

Chronik

748

Erste urkundliche Erwähnung Rivenichs (Riveniacus)

893

Rivenich (Rivenihc)wird im Jahresverzeichnis der Abtei Prüm erwähnt: “...die von Rivenich müssen auf dem Herrenland arbeiten, soweit sie Ochsen haben, und die, die kein Vieh auf unserer Weide haben, ein Huhn jährlich abgeben.”

1168

Rivenich (Riuenich) ist unter den Besitzungen der Abtei St. Martin, Trier, genannt

1200

Hermann von Veldenz kauft den Besitz Rivenich

1270

Urkunde über die Bannmühle zu Rivenich - Besitz wechselt von Veldenz an Theoderich von Bruch. Die Brucher hatten die Grund-, Mittel- und Hochgerichtsbarkeit. Ein Teil des Dorfes war allerdings “manderscheidisch”. Die Brucher bezogen den Zenten und übten das Jagd- und Fischereirecht aus.

1357

Wilhelm VI von Manderscheid-Navelden verschreibt Rivenich von Hetzerath an Erzbischof Boemund

1400

Die Herren von Esch erwarben die manderscheidischen Besitzungen in Rivenich

1486

Der Escher Besitz ging durch Heirat an Lamprecht von Nassau

1569

Die Kirche in Rivenich wir in einer Urkunde als freie Kapelle bezeichnet

1595

Von alters her und durch ein Notariat in diesem Jahre war das Dorf Rivenich zweigerichtlich, nämlich bruchisch und manderscheidisch. Jedes Gericht war mit einem Meider und 7 Schöffen besetzt

1656

In diesem Jahre regierten die von Metternich-Burscheid

1669

Die Kirche in Rivenich heißt Pfarrkirche

1734

Die Schlacht bei Klausen/Rivenich: 250 gefallene Deutsche und Franzosen

1738

Rivenich gehört zum Amt Wittlich (Kurtrierisches Amt), liegt im Escher Tal, dazu gehören Esch, Krames, Rivenich, Sehlem, Dürbach, Salmenror und Pollbach

1786

Rivenich erhält einen neuen Pranger

1794

Besetzung durch die Franzosen. Diese heben die Leibeigenschaft auf und schaffen Lehen, Zinsabgaben und Fronden ab

1797

Rivenich gehört wie Erlenbach und Hetzerath zur Kanton Schweich, Mairie Hetzerath

1814

Rivenich gehört zu Preußen

1855

Bau eines Schulgebäudes

1857

Mißernten und Hunger

1862

Einführung der Hundesteuer

1870

Beschluss über den Neubau der Pfarrkirche

1903

Fernsprechanschluss in Rivenich

1914

Erster Weltkrieg

1918

Rivenich hatte 28 Gefallene zu beklagen

1923

infolge der Ruhrbesetzung gab es viele Arbeitslose. Rivenich zeigte sich solidarisch und beschäftigte einige und zahlte ein Drittel Lohn aus der Gemeindekasse

1928

Die Pfarrkirche erhält eine Orgel

1939

Zweiter Weltkrieg

1945

Rivenich hatte 52 Gefallene zu beklagen

1946

Erste demokratische Wahlen (Gemeinderat, Amtsvertretung, Kreistag)

1952

Rivenich ist mit dem Verkauf des erforderlichen Geländes für die Tierkörperbeseitigungsanstalt einverstanden

1954

Die Pfarrkirche erhält drei neue Glocken

1958

Bau einer Gefrieranlage

1961

Bau des Kindergartens in der Raiffeisenstraße

1962

Kanalisation des ganzen Dorfes

1965

Rivenich ohne “eigenen” Pfarrer

1969

Beschluss über den Bau eines neuen Sportplatzes

1974

Beschluss über die Erweiterung des Friedhofes

1977

Schließung der Grundschule in Rivenich. Die Kinder werden seitdem in Hetzerath unterrichtet

1986

Umbau des ehemaligen Schulgebäudes in ein Dorfgemeinschaftshaus

1989

Beschluss über die Erstellung einer Ortschronik

1992

Erscheinung der Ortschronik “Rivenich - Geschichte eines Winzerdorfes im Wittlicher Tal” (Verfasser: Günter Hesse)

1997

Neugestaltung des Kirchenvorplatzes

1998

Rivenich wurde 1250 Jahre alt und feiert ein großes Fest. Einweihung des neuen Dorfbrunnens am Brandweiher.

2004

Die Trägerschaft des Kindergartens wird von der Pfarrgemeinde an die Ortsgemeinde übergeben. Umbau der Alten Schule zum Kindergarten. Erweiterung des Bürgerhauses

 

 

 

Quelle: Festzeitschrift der Gemeinde Rivenich zur 1250-Jahr-Feier